*Rede des Gauleiters*

*Propagandarede des Gauleiters Josef Bürckel aus der Saarpfalz zur Rückkehr dieser Mitbürger in ihre Heimat und den dabei zu ergreifenden Maßnahmen sowie den einzuhaltenden Auflagen. Brief in gebrauchtem Zustand, eine Falte in der Mitte

Liebe Landsleute!

Ich halte die Zeit für gekommen , mit Euch kurz eine Frage zu behandeln , die Euch in diesen großen Tgen neben dem Stoltz und der Freude doch besonders bewegt.  Ich weis , daß Ihr jeden Sieg , den unser Führer mit seiner herrlichen Armee erringt , sofort quittiert mit der Feststellung :  Jetzt geht es bald nachhause . Es besteht auch kein Grund diese Hoffnung nicht zu haben .  Im Gegenteil , was ich in meinem Weihnachsbrief an Euch angedeutet habe , wir wohl zur Gewissheit werden . 

Nun aber muß ich Euch doch einen Tropfen Wermut in den allzu gefüllten Freudenbecher gießen . So könnte man es nennen , wenn Eure unstillbare Sehnsucht nicht auch zugleich einer selbstverständlichen Disziplin untergeordnet wäre . Ich will also sagen : Die Rückführung muß mit Strengster Disziplin durchgeführt werdwn . Ohne daß eine Reihe von Voraussetzungen hier an Ort undStelle geschaffen ist , bekämen wir ein unheilvolles Durcheinander . 

So müssen z.B. Fragen der Ernährung , der Wasserversorgung , der Entminung , die Fragen der Vieh - und Futterbeschaffung , Maschinenrückführung u.s.w.  Eurer Rückführung vorausgehend zum großen Teil erledigt sein . Wo kämen wir auch hin , wenn jeder einzelne sich für berechtigt hielte , nunmehr auf eigene Faust heimzufahren , ohne daß die Gewähr für sein geordnetes Leben gegeben ist . Ich habe eine Reihe von Arbeitsstäben gebildet , die sich gewissenhaft mit allen vorbereitenden Aufgaben befassen . Ihr dürft Euch darauf verlassen : Ich lasse keinen eine Stunde länger warten , als es unbedingt notwendig ist . Meine Überzeugung ist indes , daßIhr dieses Vertrauen habt und bei der Rückführung nur das tut , was ich von Euch Verlange............Ich trage deshalb im großen Vertrauen auf Eure Einsicht die Verantwortung für die geordnete Rückführung und nur wenn Ihr dieses Vertrauen rechtfertigt , verhindert Ihr einen Erlass , den ich Euch vorbeugenderweise zur Kenntnis bringe . Er hat folgenden Wortlaut :  

Wer ohne Aufforderung der Behörde in den Gau zurückkehrt , wird

1.)wieder abgeschoben mit der Maßgabe , daß er dann als Letzer zurückkehrt ,

2.)jegliche Unterstützung wird ihm entzogen , und 

3.) Sachschäden , die aus dem Kriege entstanden sind , werden ihm nicht ersetzt .......................